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Greenpeace prangert Elektronikschrott

 caotroy 2014-05-05

Greenpeace prangert Elektronikschrott-Export an

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In Peking stellten chinesische Greenpeace-Aktivisten die Skulptur "E-Waste-Wave" auf.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat mit Aktionen in der Schweiz und in China erneut auf die Risiken für Mensch und Natur hingewiesen, die von giftigem Elektronikschrott ausgehen. In Peking errichteten Aktivisten der chinesischen Greenpeace-Sektion zu Wochenbeginn vor der internationalen Industriemesse "High-Tech Expo" (CHITEC) eine meterhohe Skulptur aus ausgemusterten PCs, Monitoren und Mobiltelefonen, deren (Tsunami-)Wellenform die Gefahren einer zunehmenden Elektronikschrott-Flut symbolisieren soll.

Nach Angaben von Greenpeace China ist die Situation im bev?lkerungsreichsten Land der Erde derzeit besonders prek?r: So sei die Gemeinde Guiyu in der Provinz Guangdong, wo die Einzelteile für die Pekinger "E-Waste-Wave"-Skulptur gesammelt wurden, in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit gr??ten Computer-Schrottpl?tze verkommen. Von Hand versuchen dort schlecht bezahlte Arbeitskr?fte unter teilweise primitivsten Bedingungen und unter Missachtung einfachster Arbeits- und Umweltschutzstandards mit S?ureb?dern Wertstoffe wie Kupfer, Gold und andere Edelmetalle aus den Platinen herauszul?sen und auf den lokalen Sekund?rrohstoffm?rkten zu verkaufen. Dabei kommen sie in Kontakt mit gef?hrlichen Stoffen wie Cadmium, Blei, Barium, Quecksilber und Phosphor, die zudem Erdreich und Flüsse verseuchen.

Als exemplarischen "Bad Guy" einer Umwelt zerst?renden IT-Industrie hat Greenpeace Schweiz unterdessen den Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) an den Pranger gestellt: Weil sich HP bislang nicht dazu verpflichtet habe, gesundheitsgef?hrdende Stoffe wie PVC oder bromhaltige feuerhemmende Stoffe aus der Produktion zu verbannen, kippten Schweizer Greenpeace-Aktivisten am Montag eine ganze LKW-Ladung Elektronikschrott vor der Genfer HP-Zentrale aus. 4000 Tonnen Elektroschrott würden weltweit pro Stunde entstehen, teilte Greenpeace mit, und Unternehmen wie Hewlett-Packard trügen mit ihren Produkten wesentlich dazu bei. Man fordere die Firmen deshalb auf, umweltschonende Produkte zu entwickeln und sich einer Rücknahmepflicht zu unterstellen.

Wirksame Barrieren gegen den Export von Elektronikschrott aus der Ersten in die Zweite oder Dritte Welt gibt es bislang nur wenige. Zwar hat auch die chinesische Regierung im April 2000 die Einfuhr von E-Müll verboten, doch in der Praxis gibt es genügend Lücken, das Verbot zu umgehen. Hauptgrund ist, dass die Rückgewinnung verwendbarer Ger?te, Teile oder Materialien aus Elektronikschrott ?rmeren Kommunen in Schwellenl?ndern wie China, Indien oder Südafrika eine wichtige Einkommensquelle verschaffen kann. In einem Arbeitspapier der UN University, einer Art Denkfabrik der Vereinten Nationen, hei?t es sogar, dass ein "starker internationaler Markt für gebrauchte IT-Güter" ein Weg sei, die "digitale Spaltung" zu überwinden. Und für die Industriel?nder ist der Schrott-Export h?ufig deutlich billiger, als Altger?te vor Ort zu entsorgen.

Bei dem Cocktail der chemischen Verbindungen in Chips, Bauelementen, Leiterplatten oder Displays handelt es sich in der Regel um Sondermüll, bei dem die 1992 in Kraft getretene Baseler Konvention den grenzüberschreitenden Handel der staatlichen überwachung unterwirft. Er ist nur mit einer Import- und Exportlizenz der beteiligten L?nder sowie einem Frachtbegleitschein für jeden einzelnen Transport legal. Die Vertragsstaaten müssen die Aus- und Einfuhren regelm??ig der in Basel ans?ssigen Gesch?ftsstelle des übereinkommens melden, die unter dem Dach des UN-Umweltschutzprogramms United Nations Environment Programme (UNEP) eingerichtet wurde.

Das mit dem "Total Ban Amendment" 1995 angestrebte vollst?ndige Verbot der Ausfuhr aus den Industriel?ndern in die anderen Baseler Vertragsstaaten trat allerdings nie in Kraft, weil immer mehr Entwicklungsl?nder mittlerweile die ausrangierte Elektronik als Wirtschaftsgut und den Import als Quelle für Sekund?rrohstoffe zum Aufbau eigener Industrien betrachten. Immerhin haben sich inzwischen 162 Nationen zu den Basel-Zielen des "Environmentally Sound Management" -- eines soliden Umweltmanagements -- bekannt. Einziges Industrieland, das der Konvention bislang nicht beigetreten ist, sind die USA. Von dort gelangen zwischen 50 und 80 Prozent des im Land eingesammelten Elektro- und Elektronikschrotts nach Asien -- vorrangig nach China, wo das Hinterhof- und Open-Air-Recycling unter anderem deshalb weiter floriert.

Siehe dazu auch: (pmz)

  • Recycling global, Der internationale Elektronikschrott-Handel soll salonf?hig werden, c't 25/04, S. 96

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