原文地址:罗伯特·瓦尔泽
同学们,此次翻译比赛共收到罗伯特·瓦尔泽的散文《Lesen (阅读)》一文的译文共25篇,其中三年级18篇,二年级7篇,看完这些译作,觉得一个最大的特点就是同学们能够沉下心,用心翻译,在译文中多处展示了大家的创意。但此文也有一定难度,大家的译文自然也存在不少问题。“翻译没有惟一正确的答案”,在此公布我自己的译文,以及陈郁忠、高思、马倩霞 三位获奖同学的译文,供大家对比,批判!并希望通过这样的比赛,激发大家对翻译的兴趣,提高同学们的翻译水平。
Lesen ist ebenso nützlich wie reizend. Wenn ich lese, bin ich ein harmloser, stiller netter Mensch und begehe keine Torheiten. Eifrige Leser sind sozusagen ein stillvergnügtes Völkchen. Der Leser hat seinen hohen, tiefen, langanhaltenden Genuß, ohne dass er jemandem im Weg ist oder jemandem etwas zu leid tut. Ist das nicht vortrefflich? Das will ich meinen! Wer liest, der ist weit davon entfernt, böse Pläne zu schmieden. Eine anziehende und unterhaltend Lektüre hat das Gute, dass sie uns zeitweise vergessen macht, dass wir böse, streitsüchtige Menschen sind, die einander nicht in Ruhe lassen können. Wer vermöchte diesem freilich ziemlich traurigen, wehmuteinflößenden (引起悲伤,忧郁) Satz zu widersprechen? Gewiß lenken uns Bücher oft auch von nützlichen und dienlichen Handlungen ab; im großen und ganzen muss aber dennoch das Lesen als segenreich gepriesen werden, denn es erscheint durchaus nötig, dass sich unserem ungestümen (激烈的,狂热的)Erwerbstrieb eine Bändigung und unserem oft rücksichtlosen Tatendrang eine Betäubung sanft entgegenstellt. Ein Buch ist gewissermaßen eine Fessel; man spricht von umsonst von fesselender Lektüre. Ein Buch bezaubert, beherrscht uns, hält uns in seinem Bann(吸引某人,使人入迷), übt also macht auf uns aus, und wir lassen uns eine derartige Gewaltherrschaft gern gefallen, denn sie ist eine Wohltat. Wen ein Buch für einige Zeit fesselt, der benützt diese Zeit nicht dazu, um über seinen lieben Nebenmenschen einen Klatsch zu veranstalten, was ein sehr großer und grober Fehler ist. Reden, das nichts fruchtet, ist stets ein Fehler, Wer eine Zeitung in der Hand hält und emsig darin liest, gilt fast schon darum als ein guter Bürger. Wer Zeitung liest, der schimpft, prahlt und fluchtet nicht, und schon deshalb ist Zeitungslesen ein wahrer Segen, das dürfte klar auf der Hand liegen. Ein Leser sieht immer proper, nett, ehrbar und höchst anständig aus. Ich habe mitunter schon von sogenannter schädlicher Lektüre reden hören, wie z.B. von berüchtigten Schauerromanen. Auf dieses Kapitel näher einzugehen möchten wir uns verbieten, aber soviel können wir sagen: das schlechteste Buch ist nicht so schlecht wie die völlige Gleichgültigkeit, die überhaupt nie ein Buch zur Hand nimmt. Das Schundbuch ist lange nicht so gefährlich, wie man vielleicht meint, und das sogenannte wirklich gute Buch ist unter Umständen durchaus nicht so gefahrlos, als man allgemein annehmen möchte. Geistige Dinge sind nie so harmlos wie etwa Schokoladeessen oder der Genuß eines Apfelkuchens. Grundsätzlich muss eben der Leser nur immer das Lesen vom Leben säuberlich zu trennen wissen. Ich erinnere mich, dass ich mich als Schuljunge mit einem geradezu fabelhaft schönen und dicken Schund- oder Schauerroman, der natürlich nirgends anderswo als in Ungarn spielte, vorsichtigerweise jeweilen unter und hinter einen Birnbaum schlich, um beim fleißigen Lesen und gierigen Genuß vom Vater nicht erwischt zu werden, was ein peinliches Strafgericht zu Folge gehabt haben würde. Das Buch trug den geheimnisvollen Titel"Sandor". Anknüpfend an das, was ich eben vom Lesen und Leben äüßerte, darf ich mir vielleicht erlauben, eine kleine Geschichte zu erzählen, nämlich:
Eine hübsche junge Frau las emsig die
Werke von Gottfried Keller (1819-1890) .Wer verehrt dieselben
nicht? Durch das, was ich hier erzähle, kann der Ruhm des Dichters
so wenig zum Wanken gebracht werden wie der Felsblock. Als die
nette junge gute Frau die schöne Lektüre beendet hatte, die ihr von
Welt und Menschen ein so edelbehagliches Bild übermittelte, fühlte
sich dem Leben gegenüber auf seltsame Art bedrückt. Ihr eigener
bescheidener Lebensweg erschien ihr plötzlich ganz kahl. Sie war
durch das, was sie gelesen hatte, anspruchsvoll geworden. Was sie
in Gottfried Kellers Büchern sah, hätte sie nun gern auch im
täglichen Leben sehen mögen, aber 选自 Robert Walser: Der Spaziergang,Zürich und Frankurt am Main, Suhrkamp Taschenbuch Verlag,Seite 183-185
开卷有益,读书怡情。我一读书,就成为一个安静,平和的人,不再干蠢事。热心的读者可谓一群内心喜悦的人。读者自有其高深,持久的乐趣,不妨碍他人,或让别人感到遗憾。这岂不好极了?我亦如此认为。好读书者,不会琢磨害人的计划。一篇引人入胜且值得消遣的读物具有这样的优点,让我们暂时忘却我们是喜欢惹事生非,让彼此不得安宁的恶人。谁能违反这条无疑非常悲哀又令人伤心的原则呢?诚然书籍常常使我们离开了有用与有益的行为;但总的来说阅读是大有脾益的,因而看来完全必要,用情感抑制抵抗我们的追名逐利,用麻木温柔地抗拒我们通常无所顾忌的冲动。一本书某种程度上是一副枷锁;人们并非徒劳地谈起一篇引人入胜的读物。一本书让我们陶醉,俯首听命,让我们为它着迷,也对我们产生影响,我们听任自己喜欢这种独裁统治,因为它是一种善行。花时间沉湎于一本书的人,不会利用这段时间在背后议论其亲密的邻居,何谓粗枝大叶的错误。没有什么作用的闲谈始终是个错误。手持报纸者,孜孜不倦地阅读,近乎一位良好的公民。读报者,不谩骂、吹牛、咒骂,因此读报是一种真正的赐福,是明摆着的事实。一位读者始终给人以整洁、和蔼、让人尊敬、极为正派的印象。我时常听说所谓有害的读物,比如臭名昭著的恐怖小说。我们要禁止进一步探讨这章,但又不能说太多:最糟糕的书也比从不拿起一本书的无所谓态度要好。下流低级的作品早就不像大家可能认为的那么可怕,而那些所谓真正的好书也许并非没有危害,正如人们普遍认为的那样。精神之物再也不像品尝巧克力或者享用苹果蛋糕那样无害。原则上读者必需始终明白把阅读与生活细致地分开。我想起我在上小学的时候,带上一本厚厚的神话般的低级趣味小说或者惊险小说,其故事发生的地点自然一直是匈牙利,每次我都小心翼翼走到一棵梨树下面或后面,为了在勤奋的阅读与贪婪的享受时不让父亲逮住,从而受到一场可悲的惩罚。这本书往往有一个神秘的书名《山多尔》。联想到我刚才对阅读与生活的这种表述,或许请让我讲一个小故事,即:
一位美丽的少女如饥似渴地阅读戈特弗里德·凯勒的著作。哪一位不对此怀有崇敬之情呢?我这里讲的东西很少能撼动诗人坚如磐石的声誉。当该可爱的妙龄女子读完这些传递给她的一幅世界与人类如此惬意图景的美妙读物之后,面对生活她感到十分沮丧压抑。她忽然觉得自己简单的生活之路如此乏善可陈。她因读到的东西而变得品位高起来。戈特弗里德·凯勒的书中读到东西,她多么希望在现实生活中也能看到啊,可生活与书本从始至终都没有共同之处。生活与阅读是两码事。这位凯勒的女读者失望地,闷闷不乐地垂下头。她差一点对这样的人生感到气恼,因为它不同于凯勒作品里的生活。然而她有幸很快就意识到,抱怨还有点糟糕的生活意义不大或没有意义。“谦恭些,别提额外的要求,以上帝的名义接受这种存在,就像原来给予你的一样。” 一个内在的声音对这位勤勉的凯勒女读者说,而且只要她完全认清,很有必要在这个也许有时,正如前面提到有点糟糕的,乏味的世界里保持由衷的谦虚、无欲无求,那她就会再现愉快高兴的面容,一定会嘲笑自己以及她对戈特弗里德·凯勒的醉心,并觉得心满意足。(陈巍 译) 读书
高特弗里德·凯勒[①]的女读者
阅读 马倩霞 译
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