分享

Stadt, Land, Fluss – alles verseucht

 昵称11673666 2013-02-27
Die Welt kompakt 27.02.13

Stadt, Land, Fluss – alles verseucht

In China sind Trinkwasser und B?den inzwischen durch Pestizide, Blei oder Cadmium schwer belastet Von

Vergangenen Sonntag endete das zweiw?chige Frühlingsfest zum Neuen Jahr. In Pekinger Stadtteilen stiegen durch den Pulverdampf die Schadstoff-Konzentrationen auf Extremwerte weit über 500 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Doch der Feind der Volksgesundheit lauert in China nicht nur in der Luft. Auch Trinkwasser und B?den sind inzwischen so mit Pestizide, Blei oder Cadmium belastet, dass das Umweltministerium erstmals ?ffentlich zugab: Die seit zehn Jahren von Umweltaktivisten angeprangerten "Krebsd?rfer" gibt es tats?chlich.

Die Beh?rde kam in ihrem vergangenen Mittwoch ver?ffentlichten Report zur "Risiko-Vorsorge vor chemischer Verschmutzung" zu einem verheerenden Fazit: "Chemiegifte waren in der Vergangenheit die Ursache für viele Umwelt-Gaus, reduzierten unsere Vorr?te an Trinkwasser und führten zu ernsten Gesundheits- und Sozialproblemen wie dem Ph?nomen der Krebsd?rfer." Immer mehr Chinesen fragen nach dem Preis, den sie für Modernisierung, Industrialisierung, rasche Urbanisierung und für Chinas weltweit bewundertes Wirtschaftswachstum nun zahlen müssen.

Die Probleme sind altbekannt. Doch sie wurden immer tabuisiert. Umweltforscher hatten früh auf den Zusammenhang zwischen den entlang Chinas Flüssen errichteten Papierfabriken, Metallschmelzen, Chemieanlagen oder Elektronikfirmen und den geh?uften Krebsf?llen in den flussabw?rts gelegenen D?rfern verwiesen. Inzwischen sind mit Hilfe von Google-Earth neue Karten mit 247 "Krebsd?rfern" in 27 Regionen erstellt worden.

Seit Mitte Februar erregen neue Vorf?lle die ?ffentlichkeit. Umweltaktivisten verd?chtigten Industrieunternehmen in der ostchinesischen Stadt Weifang, ihre Abw?sser nicht über Kl?ranlagen zu entsorgen, sondern heimlich tausend Meter tief ins Grundwasser zu pumpen. Die Trinkwasserversorgung in 400 der 655 chinesischen St?dte h?ngt heute vom Grundwasser ab. Urbanisierung und Landflucht, die pro Jahr 20 Millionen Chinesen zus?tzlich in die St?dte treiben, machen das Trinkwasserproblem zur Zeitbombe. Nach Untersuchungen des Umweltinstituts an der Pekinger Volksuniversit?t verbrauchen Chinas Industrieunternehmen j?hrlich mehr als 83 Milliarden Tonnen Wasser. Nur ein Viertel werde von ihnen nachweisbar entsorgt. Zwei Drittel verdunsten oder würden in Produkten gebunden. Unklar sei, was mit den verbleibenden 16 Milliarden Tonnen Abw?ssern geschieht. Vermutlich versickerten sie, würden in Flüsse abgeleitet oder ins Grundwasser entsorgt.

Die Aufregung ist gro?, die Menschen werden immer sensibler. Vergangene Woche schlugen Umweltinitiativen Alarm wegen einer illegalen Mülldeponie. Sie ist mit Elektroschrott und Lebensmittelabf?llen gefüllt und liegt nur zwei Kilometer vom wichtigsten Pekinger Trinkwasser-Reservoir Miyun entfernt. Auf die Proteste reagierte die Bezirksregierung von Miyun mit der sofortigen Schlie?ung der Grube und dem Versprechen, allen Müll auszuheben und abtransportieren zu lassen. 2010 hatte der Dokumentarfilmer Wang Jiulang bei Recherchen zu seinem preisgekr?nten Film noch 500 illegale Müllkippen in und um die Hauptstadt entdeckt. "Es gibt mindestens 1000 illegale Gruben" sagte er damals der "Welt". Und alles gehe "direkt ins Grundwasser."

    本站是提供个人知识管理的网络存储空间,所有内容均由用户发布,不代表本站观点。请注意甄别内容中的联系方式、诱导购买等信息,谨防诈骗。如发现有害或侵权内容,请点击一键举报。
    转藏 分享 献花(0

    0条评论

    发表

    请遵守用户 评论公约

    类似文章 更多