Der Imperativ ist einer der drei Modi des Verbs im Deutschen (die anderen zwei sind der Indikativ und der Konjunktiv). Der Imperativ (von Latein imperare: befehlen) wird in erster Linie für Aufforderungen und Befehle oder Ratschl?ge und Einladungen benutzt. Typisch für den echten Imperativ ist, dass er ohne Personalpronomen verwendet wird. Man unterscheidet zwischen Imperativformen ohne Personalpronomen (zum Beispiel geh! oder geht!) und Ersatzformen mit Personalpronomen, die anstelle von nicht existierenden Imperativformen verwendet werden (gehen wir! gehen Sie!). Inhaltsverzeichnis[Verbergen]Formen des Imperativs[Bearbeiten]Im Deutschen existieren nur zwei Formen des Imperativs. Er kann sich an eine geduzte Person (2. Person Singular: schau!) oder an mehrere geduzte Personen (2. Person Plural: schaut!) richten. Nur zur zweiten Person haben sich Imperativformen entwickelt, da man im Allgemeinen nur Personen, die man direkt anspricht, zu etwas auffordern kann. Zur H?flichkeitsform mit Sie gibt es keine echte Imperativform; das l?sst sich dadurch erkl?ren, dass die Anrede mit Sie jünger ist als die Bildung der Imperativformen. Man behilft sich hier mit einer Ersatzform: schauen Sie! Für die veraltete H?flichkeitsanrede mit Ihr dagegen gibt es echte Imperativformen, da dies die gleiche Form ist wie die 2. Person Plural (zwei oder mehr geduzte Personen werden angesprochen: ?Sagt mir, wie geht es Euch?“). In Sprachen, wo die 2. Person Plural noch heute als H?flichkeitsanrede verwandt wird, ist es entsprechend; zum Beispiel im Franz?sischen: regardez, was schaut! oder schauen Sie! hei?en kann. Die heute nicht mehr übliche Anredeform mit Er und Sie (Singular) weisen damit auch keine echten Imperativformen auf, man muss sich auch hier mit einer Ersatzform behelfen: ?Will Er/Sie eine Flasche Wein? Dann komme Er/Sie!“ Ersatzformen für den Imperativ werden mit dem Konjunktiv I anstatt des Indikativs gebildet. Auch die Formen gehen wir! und gehen Sie! stammen aus dem Konjunktiv I, der sich hier nur nicht vom Indikativ unterscheidet. In der 1. Person Plural, bei der sich der Sprecher zum Adressaten der Aufforderung mit einbeziehen kann, benutzt man im Deutschen auch eine Ersatzform: schauen wir! In der franz?sischen Sprache gibt es hier einen echten Imperativ, im Beispiel regardons. Bildung des Imperativs[Bearbeiten]Im Singular wird der Imperativ im Deutschen gebildet, indem man die Verbform der 2. Person Singular benutzt, aber neben dem Personalpronomen auch die Endung -st wegl?sst: Aus du gehst wird demnach geh!, aus du wirfst wird wirf!, aus du arbeitest wird arbeite!. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet das Wort ?wissen“. Der Imperativ Singular lautet hier nicht ?Weis!“, sondern ?Wisse!“. Die zweite Ausnahme ist der Imperativ von ?sein“, der ?Sei!“ lautet. Bei starken Verben mit Umlaut in der 2. und 3. Person Singular entf?llt der Vokalwechsel beim Imperativ: Aus du schl?fst wird schlaf! und aus du l?ufst wird lauf!. Die Endung -e beim Imperativ Singular ist im heutigen Sprachgebrauch meistens fakultativ: mach! und mache! oder schlaf und schlafe gelten in Deutschland als gleichwertige Parallelformen, in ?sterreich ist das Endungs-e im Hochdeutschen unüblich und veraltet. Bei den schwachen Verben, deren Wortstamm auf -t oder -d endet, gilt die Form mit -e als stilistisch besser (warte! und rede! anstatt wart! und red!). Bei Verben wie rechnen oder atmen, bei denen aus dem Wortstamm ein e entf?llt (siehe Rechen(-regel), Atem) ist die Imperativform mit der Endung -e, also rechne!, die einzig m?gliche Variante. Bei Verben auf -eln und -ern muss zum Wortstamm ohne die Endung -st ebenfalls ein -e angefügt werden: wandere!; bei den Verben auf -eln kann au?erdem das e im Wortstamm entfallen: sammele! oder sammle! Starke Verben mit Vokalwechsel im Imperativ k?nnen kein -e als Endung bekommen, es hei?t nur: wirf!, gib!, iss!. Im Plural l?sst man zur Bildung des Imperativs von der 2. Person Plural nur das Personalpronomen weg, die Endung bleibt. Aus ihr schaut wird schaut!. Für gew?hnlich bezeichnet man auch die Ersatzformen, die bei der H?flichkeitsform mit Sie n?tig sind, als Imperativ, obwohl es sich hier nicht um echte Imperativform handelt. Weitere Ersatzformen des Imperativs[Bearbeiten]
Siehe auch[Bearbeiten]
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Konjugation der deutschen Sprache (deutsche Konjugation)
Tempus: Pr?sens | Pr?teritum | Perfekt | Plusquamperfekt | Futur I | Futur II Numerus: Singular | Plural |
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