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Radon, Radontherapie gegen Arthrose, Rheuma, Gelen...

 RichiLin2012 2017-01-08

Frage 1: Was ist Radon?

Radon, genauer Radon-222, ist ein natürliches radioaktives Gas, das geruch- und farblos ist. Quelle dieses Edelgases ist das in der Erdrinde überall enthaltene Radium, ein Metall, das wiederum durch Zerfall von Uran entsteht. Die physikalische Halbwertszeit von Radon betr?gt 3,8 Tage, die biologische nur 20 bis 30 Minuten. Das hei?t, dass die H?lfte des Radons nach dieser Zeit vom K?rper ausgeschieden ist. Schon nach wenigen Stunden ist kein Radon mehr im K?rper nachweisbar. Bei der Diskussion um ein radonverursachtes Risiko geht es eigentlich nicht um das Edelgas selbst, sondern um seine 'T?chter': Radon zerf?llt wiederum in eine Reihe kurzlebiger Folgeprodukte, in Polonium, Wismut und Blei. Sie k?nnen zum Teil im K?rper haften bleiben, w?hrend Radon als Edelgas keine chemischen Verbindungen im Organismus eingeht. Es zerfallen jedoch nur ein bis zwei Prozent des Radons im K?rper, so dass der Anteil der Folgeprodukte sehr klein ist. Die besondere biologische Wirkung des Radons beruht auf den au?erordentlichen energiereichen Alphastrahlen, die beim Zerfall entstehen. Es reichen deshalb schon sehr niedrige Dosen aus, um einen Effekt zu erzielen. 

Frage 2: Wo tritt Radon auf?

Radon ist überall in der Erdrinde und in der Luft enthalten. Die Radonwerte sind regional sehr unterschiedlich, etwa dort besonders hoch, wo viel uranhaltiges Gestein vorkommt und der Boden sehr gasdurchl?ssig ist. Das ist  zum Beispiel im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Thüringer Wald, in der Oberpfalz, im Bayerischen Wald, im Hunsrück, in den Hohen Tauern und im Waldviertel der Fall. Ist Quellwasser von viel Radongas im Erdreich umgeben, kann es ebenfalls radonhaltig sein. Auch in H?usern und Wohnungen tritt Radon auf, abh?ngig davon, wie dicht der Geb?udeuntergrund ist. Jeder Mensch nimmt über die Atemluft und Nahrung natürliche radioaktive Stoffe auf. Durchschnittlich ist man in Deutschland einer natürlichen Strahlung von 2,4 mSv (Milli-Sievert) im Jahr ausgesetzt. Davon macht das Radon über die H?lfte aus, n?mlich 1,4 mSv. Mit der Dosiseinheit Sievert (Sv) kann die biologische Wirkung der Strahlung im K?rper ausgedrückt werden. Diese h?ngt von der Strahlungsart und der Anf?lligkeit des betroffenen K?rperteils ab. Zu der natürlichen Strahlung kommt die Strahlung aus zivilisatorischen Quellen, die einen Durchschnittswert von 1,6 mSv ergibt. Diese Belastung geht vorwiegend auf den medizinischen Bereich zurück, vor allem auf R?ntgenaufnahmen.  

Frage 3: Welche biologischen Wirkungen der Radioaktivit?t sind bekannt?

Bei ionisierender Strahlung (Radioaktivit?t) wird Energie übertragen, die - abh?ngig von der Dosis - im K?rper bestimmte Ver?nderungen in den Zellen hervorruft. Die Strahlen-Experten sind sich einig, radioaktive Strahlung in hohen Dosen kann Krebs ausl?sen oder Ungeborene im Mutterleib sch?digen. Uneinigkeit besteht bei der Frage: Wie hoch ist das gesundheitliche Risiko bei sehr niedrigdosierter Strahlung? Es gibt gesicherte Hinweise aus Tierexperimenten und Bev?lkerungsstudien, dass Radioaktivit?t in geringen Dosen bis zu einem Schwellenwert sogar gesundheitsf?rdernd sein kann. Die Balneologen gehen davon aus, dass niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus einen kurzen Reiz setzt, der Zellen und Organe stimuliert. Dieser positive Effekt von kleinen Dosen im Gegensatz zur negativen Wirkung von hohen Dosen wird Hormesis (hormao = griech. anregen, ermuntern) genannt. Diese Hormesis-Theorie steht der Theorie einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung ohne Schwellenwert gegenüber. Das Bundesamt für Strahlenschutz vertritt aus reinen Vorsichtsgründen den Standpunkt, dass radioaktive Strahlung auch in sehr geringen Dosen noch gef?hrlich sein k?nnte. Dies ist allerdings eine rein theoretische, weil nur rechnerische Annahme - bisher ist keine gesundheitliche Gef?hrdung durch Radioaktivit?t in geringen Mengen nachgewiesen worden. 

Frage 4: Kann Radon nützliche Wirkungen im K?rper entfalten?

Balneologen schreiben dem radioaktiven Edelgas in niedrigen Dosen entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte zu. Mittlerweile gibt es dafür auch zahlreiche Hinweise aus der Grundlagenforschung: 

  • Die Reparaturkapazit?t der Zellen für Sch?den im Erbgut wird durch die Alpha-Strahlung verbessert. Jede Zelle ist von Natur aus bef?higt, Funktionsst?rungen bis hin zu b?sartigen Entartungen zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen. Werden Zellen zun?chst niedrigerer Strahlung, anschlie?end st?rkerer Strahlung ausgesetzt, bleiben die sonst üblichen Sch?den der h?heren Strahlendosen aus.
  • Radon bzw. seine Folgeprodukte reichern sich w?hrend einer Radonbehandlung in fettreichen Geweben und im Zentralnervensystem an. Das k?nnte eine gesteigerte Hormonproduktion zur Folge haben. Der schmerzlindernde Effekt einer Radonkur wird u.a. auf die Ausschüttung von Endorphinen (k?rpereigene schmerzlindernde Stoffe) zurückgeführt.
  • Der k?rpereigene Mechanismus der sog. Apoptose (=Zellmauserung) wird durch Alphastrahlung aktiviert. Zellen, die in Apoptose gehen, und auch deren Nachbarzellen senden entzündungshemmende Botenstoffe aus. Immunkompetente Zellen, welche die apoptotischen Zellen aufnehmen, produzieren ebenfalls bestimmte heilungsf?rdernde Botenstoffe, vor allem das Zytokin TGF-Beta. (TGF-Beta ist der k?rpereigene Gegenspieler des ?Entzündungstreibers“ TNF-Alpha.) So werden die Selbstheilungskr?fte des K?rpers aktiviert, chronische Entzündungen von innen heraus gebremst und das Immunsystem stabilisiert.
  • Die Produktion von Radikalenf?ngern wird erh?ht. Sie machen freie Radikale unsch?dlich – zerst?rerische Stoffwechselprodukte, die u. a. auch bei rheumatischen Prozessen eine wesentliche Rolle spielen.

Frage 5: Wie wird eine Radontherapie durchgeführt?

Baden, Trinken, Inhalieren - das sind die drei verschiedenen Formen der Radontherapie, wie sie heute in den Heilb?dern innerhalb von drei- bis vierw?chigen Kuren durchgeführt wird. In der Regel werden jeweils 8 – 12 Anwendungen verordnet.

1. Bei Wannenb?dern im radonhaltigen Wasser gelangt das Edelgas über die Haut in den K?rper, gleichzeitig kann das aus dem Badewasser entweichende Radongas eingeatmet werden.

2. Bei einer Kur im Heilstollen atmen die Patienten die radonhaltige Luft ein. Sind die Patienten nicht bekleidet, wird Radon gleichzeitig auch über die Haut aufgenommen. In Badeorten mit radonhaltigen Quellen k?nnen die aufsteigenden Gase auch abgefangen und den Patienten über Hauben zum Inhalieren oder in Kabinen als Dunstbad zugeführt werden.

3. Bei den Trinkkuren mit radonhaltigem Wasser nimmt der Blutkreislauf Radon über den Magen-Darmtrakt auf.

Frage 6: Gibt es bei der Radontherapie ein Stahlenrisiko?

Schon vor hundert Jahren machte die 'Schneeberger Krankheit' von sich reden: Bergleute im Erzgebirge, die untertage über viele Jahre hohen Radonkonzentrationen ausgesetzt waren, starben früh an Lungenkrebs. Inzwischen haben Untersuchungen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen hohen Radondosen und Lungenkrebs ermittelt. Aufgrund dieser Daten wird in Verbindung mit rein mathematischen Modellen ein m?gliches Tumorrisiko auch bei einer Radontherapie diskutiert. Andere Krebsarten im Zusammenhang mit Radon schlie?en die Experten aus. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich bei einer Radontherapie im Stollen um bis zu tausendfach niedrigere Werte als in den Bergwerken handelt. Zum Vergleich: W?hrend die Bergleute über Jahre hinweg Dosen bis zu mehreren Sv (Sievert, s. Frage 2) ausgesetzt waren, rechnet man bei einer dreiw?chigen Heilstollenkur mit h?chstens 1,8 mSv (Millisievert). Das entspricht etwa einer R?ntgenuntersuchung der Lendenwirbels?ule in 2 Ebenen. Bei einer Badekur summiert sich der Wert sogar nur auf 1 mSv. Eine Radontherapie stellt demnach eine Belastung dar, die in der normalüblichen Streuung untergeht, so die Experten. Die Daten aus dem Bergbau lassen sich auch deshalb nicht auf eine Radonkur übertragen, weil die Luft in den Bergwerken im Unterschied zum Heilstollen mit anderen Lungenkrebs erzeugenden Schadstoffen belastet ist, wie z.B. Arsen oder Dieselabgasen. Zudem ist der Raucheranteil - etwa jeder 10. rauchende Bergmann bekommt Lungenkrebs - unter den Bergleuten überdurchschnittlich hoch. Berücksichtigt man diese Faktoren, ist selbst bei der pessimistischen Annahme einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung ohne  Schwellenwert (s. Frage 3), wie sie der Strahlenschutz aus reinen Vorsichtsgründen vertritt, das Lungenkrebs-Risiko einer Radontherapie vernachl?ssigbar klein. Auch die Daten der Dauerbelastung in Wohnr?umen mit erh?hter Radonkonzentration lassen sich nicht auf die kurzzeitige Radonanwendung im Rahmen einer Heilkur übertragen. Für die Radontherapie gilt das gleiche wie für jede medizinische Anwendung ionisierender Strahlung, z.B. R?ntgenstrahlung oder nuklear-medizinischer Verfahren zur Schmerz- und Entzündungslinderung: Der Arzt muss Nutzen und Risiko für den Patienten gegenüberstellen und abw?gen.

Frage 7: Bei welchen Krankheiten ist eine Radontherapie angezeigt?

Im Laufe der über hundertj?hrigen dokumentierten Erfahrung mit der Radontherapie haben sich einige Krankheitsbilder herauskristallisiert, bei denen sich die Radonkur als spezifisch wirksam erwiesen hat. Das sind

  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, allen voran die Bechterew`sche-Krankheit (Morbus Bechterew), aber auch chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis), Arthrose und bestimmte Formen des Weichteilrheumatismus; 
  • Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis;
  • Hautkrankheiten, wie Schuppenflechte (Psoriasis) und Sklerodermie.

Bei diesen chronischen Krankheiten kann zwar auch das Radon keine Heilung bringen, aber wesentlich zur Linderung der Beschwerden beitragen. Um die Lebensqualit?t der Patienten dauerhaft zu verbessern, kann eine Wiederholung der Kur alle ein bis drei Jahre angezeigt sein.

Frage 8: Wem ist von einer Radontherapie abzuraten?

Menschen mit einer überfunktion der Schilddrüse und Schwangeren ist von einer Radonkur abzuraten. Auch Patienten mit akuten Erkrankungen sollten sich keiner Radontherapie unterziehen. Erfolgreich behandelte Krebspatienten bedürfen der individuellen ?rztlichen Entscheidung. Im Heilstollen darf man nicht unter Platzangst leiden. Bei Kindern und Heranwachsenden muss der behandelnde Arzt über eine m?gliche Anwendung von Radon entscheiden.

Frage 9: Sind die Erfolge einer Radontherapie wissenschaftlich belegt?

Schon seit Jahrhunderten genie?en einige hei?e Quellen, z.B. auf Ischia oder in Bad Gastein, den Ruf besonderer Heilkraft. Wurde bis dahin ein 'Brunnengeist' für die heilsame Wirkung verantwortlich gemacht, entdeckten Forscher 1904 das Radon als wirksamen Bestandteil der Quellen. Die Radontherapie ist inzwischen in einigen klinischen Studien an Patienten wissenschaftlich untersucht worden - mit positivem Ergebnis. Bei allen Untersuchungen f?llt auf, dass die therapeutische Wirkung des Radons mit Verz?gerung eintritt, dann aber mehrere Monate anh?lt. In genau kontrollierten Doppelblindstudien, bei denen weder die Patienten noch die untersuchenden ?rzte wussten, welcher Patient Radon erhielt und welcher nicht, wurde seine therapeutische Wirksamkeit erh?rtet. Hier drei Beispiele:

  • An 60 Patienten mit chronischer Polyarthritis, die sich einer 4-w?chigen station?ren Rehabilitation mit med. B?dern, Krankengymnastik u.a. Behandlungen unterzogen, konnte gezeigt werden, dass radonhaltige Kohlens?ureb?der besser wirken als radonfreie. Die Patienten, die mit Radon behandelt wurden (15 Vollb?der), hatten deutlich weniger Schmerzen und konnten sich besser bewegen als die Vergleichsgruppe (ebenfalls 15 Vollb?der). W?hrend bei der Kontrollgruppe die durch die Therapie eingetretene Besserung schnell wieder abklang, war bei der Radongruppe der positive Effekt auch noch 6 Monate nach der Behandlung festzustellen.
  • 262 Patienten mit Morbus Bechterew erhielten station?r vier Wochen lang Reha-Ma?nahmen mit intensiver Therapie, wie Krankengymnastik und Sport; ein Teil von ihnen inhalierte zus?tzlich im Radonstollen. Sie hatten auch noch neun Monate sp?ter signifikant weniger Schmerzen als die Vergleichsgruppe, die kein Radon inhaliert hatte. Besonders interessant ist dabei der Einspareffekt von Medikamenten - bedenkt man nicht nur die Kosten, sondern auch die zum Teil erheblichen Nebenwirkungen: W?hrend die Kontrollgruppe ihre anf?ngliche Dosis an Schmerzmitteln nur um 1/6 reduzierte, und zwar lediglich für die Dauer eines halben Jahres, brauchte die Radongruppe auch noch ein ganzes Jahr nach der Kur 1/3 weniger Schmerzmittel.
  • In einer weiteren Untersuchung mit 100 Morbus-Bechterew-Patienten, die innerhalb von 12 Jahren wiederholt Rehama?nahmen durchführten, konnte gezeigt werden, dass der Verbrauch an Schmerzmitteln deutlich niedriger blieb, wenn die Rehama?nahmen mit einer Radonstollentherapie gekoppelt waren.

In Russland mit seinen mehr als 30 Radon-Kurorten hatte man von jeher besonders gute M?glichkeiten, die Wirksamkeit von Radon zu testen. Denn hier gewinnt man Radonzubereitungen auch künstlich. Damit konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass der positive Effekt des Radons reproduzierbar und dosisabh?ngig ist - für Pharmakologen ein Beweis für die therapeutische Wirkung eines Arzneimittels. Zudem konnte durch die Radiumlaboratorien belegt werden, dass die Erfolge des Radons nicht den allgemeinen Kureinflüssen, sondern wirklich dem Radon selbst zuzuschreiben sind.

Frage 10: Wo wird Radontherapie angeboten?

Deutschland: Bad Brambach, Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein-Ebernburg, Bad Schlema, Bad Schmiedeberg, Bad Steben, St. Blasien/ Menzenschwand, Sibyllenbad 

sterreich: Bad Gastein, Bad Hofgastein, Bad Zell

Tschechien: Jachymov (St. Jochimsthal)

Weitere Radonkurorte gibt es in Russland (mehr als 30 Badeorte), Bulgarien, Italien, Japan und Polen.

Gerne senden wir Ihnen die Broschüre ?10 Fragen zur Radontherapie“ der Arbeitsgemeinschaft EURADON - Verein Europ?ischer Radonheilb?der zu. Diese enth?lt zus?tzlich Informationen über weiterführende Literatur. Kontakt: Tourist-Information Bad Steben, Tel. 09288 960-0 oder E-Mail an info@. 

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