StadtschlossResidenz und Wohnsitz der HerzögeDie heutige Gestalt des Weimarer Stadtschlosses, der Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach, hat sich in über fünfhundertjähriger Bauzeit entwickelt. Die am Ufer der Ilm liegende Anlage ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervor und wurde Ende des 10. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Der Dreiflügelbau brannte 1774 bis auf die Umfassungsmauern ab. Für den 1789 begonnenen Wiederaufbau berief Herzog Carl August eine Schlossbaukommission unter Leitung Johann Wolfgang Goethes ein. Der Wiederaufbau erfolgte bis 1803 unter maßgeblicher Beteiligung Goethes. Nacheinander schufen die Architekten unter Wiederverwendung der erhaltenen Umfassungsmauern des Ost- und des Nordflügels eine neue Residenz. Aus dieser Periode stammt die klassizistische Innenausstattung, als deren Höhepunkte das Gentzsche Treppenhaus und der Festsaal anzusehen sind. Neben privaten Gemächern des Fürstenhauses befinden sich im Westflügel die von der Großherzogin Maria Pawlowna zwischen 1835 und 1847 eingerichteten Dichterzimmer. Es handelt sich dabei um Memorialräume zu Ehren von Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe. Mit dem Bau des Südflügels 1912 bis 1914 unter Großherzog Wilhelm Ernst wurde der zum Park hin offene Hof abgeriegelt. Seit 1923 wird das Stadtschloss museal genutzt. Es fungiert zudem als Verwaltungssitz der Klassik Stiftung Weimar. Goethe-Nationalmuseum mit WohnhausÜber das HausEines der wichtigsten Zeugnisse des klassischen Weimars: Fast 50 Jahre lang bewohnte Johann Wolfgang von Goethe das im barocken Stil erbaute Haus am Frauenplan. Es wurde nach den Vorgaben des Dichters umgebaut und gestaltet. Heute ist weitgehend der Zustand aus Goethes letzten Lebensjahren zu besichtigen. Aus konservatorischen Gründen ist die Besucherzahl limitiert. Kurz nach dem Tod des letzten Enkels Walther von Goethe wurden das historische Wohnhaus Goethes und seine hinterlassenen Kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen in die Trägerschaft des 1885 gegründeten Goethe-Nationalmuseums überantwortet. Für die anwachsenden Bestände sind 1913 und 1935 zwei Museumsbauten errichtet worden, in denen sich heute das zentrale Foyer, Ausstellungsräume, Schaumagazine und Studienräume befinden. Die AusstellungDas Goethe-Nationalmuseum befindet sich im selben Gebäudekomplex wie Goethes Wohnhaus. Die Ausstellung "Lebensfluten - Tatensturm" erschließt Goethes Leben und Wirken. In der Ausstellung wird in elf Räumen die Vielschichtigkeit Goethes weit über sein literarisches Schaffen hinaus verdeutlicht – von seiner politischen Funktion als Staatsmann über seine zeichnerische Tätigkeit bis hin zu seinen botanischen Studien Gedenkstätte BuchenwaldErinnerung an VerbrechenVon
Juli 1937 bis April 1945 betrieb die SS auf dem Ettersberg bei Weimar
das Konzentrationslager Buchenwald. Dort wie in seinen über 130
Außenlagern hielt sie mehr als eine Viertelmillion Menschen aus über 50
Nationen gefangen. Über 56.000 von ihnen, darunter 11.000 Juden, wurden
von der SS ermordet oder fanden den Tod durch Erschöpfung, Hunger,
Folter und medizinische Experimente. Von August 1945 bis Februar 1950
nutzte die sowjetische Besatzungsmacht das Gelände als
Internierungslager (Speziallager 2). Bis 1950 hielt sie hier 28.000
Menschen gefangen, über 7.000 starben. "Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945"Die neugestaltete Dauerausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald ist im historischen Kammergebäude. Auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern entfaltet die Ausstellung die Geschichte des Lagers und seiner Einbettung in die deutsche Gesellschaft in den Jahren zwischen 1937 und 1945. Erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden Objekte und Erinnerungsstücke, die ehemalige Häftlinge und deren Angehörige in den vergangenen Jahren an die Gedenkstätte übergeben haben. Ergänzt werden sie durch eine Vielzahl von Exponaten, Fotos, Dokumenten und Interviews, die durch aufwändige Recherchen in deutschen und ausländischen Archiven ausfindig gemacht wurden. Wohl zum letzten Mal haben ehemalige Häftlinge an der Ausstellung mitgewirkt. Herzogin Anna Amalia BibliothekDas Herzstück der Weimarer KlassikDie
Herzogin Anna Amalia Bibliothek gehört seit dem 18. Jahrhundert zu den
bekanntesten Bibliotheken in Deutschland. Den Ruhm verdankt sie ihren
fürstlichen Förderern Wilhelm Ernst, Anna Amalia und Carl August ebenso
wie ihren Bibliothekaren, unter denen Johann Wolfgang von Goethe der
bedeutendste war. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist eine öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturgeschichte mit Schwerpunkt auf der deutschen Literatur der Zeit um 1800. Insgesamt gehören 1 Millionen Einheiten zum Bibliotheksbestand. BesichtigungFür
den Rokokosaal ist die Besucherzahl aus konservatorischen Gründen
limitiert und die Besichtigung ist nur zu festen Zeiten möglich. Die
Eintrittskarten sind im Vorverkauf oft langfristig ausgebucht. Für
Einzelbesucher stehen ca. 70 Eintrittskarten im Tagesverkauf zur
Verfügung und sind ab 09:00 Uhr ausschließlich an der Kasse im
Historischen Bibliotheksgebäude erhältlich. Pro Person werden maximal 4
Karten abgegeben. Stadtmuseum WeimarAusstellungen zur StadtgeschichteDas Stadtmuseum Weimar im Bertuchhaus zeigt eine ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte Weimars von der Goethezeit bis zum Jahr 1989. Die Sammlung des Stadtmuseums umfasst ca. 100 000 Exponate zur Geschichte und Kulturgeschichte Weimars. Von überregionaler Bedeutung ist u.a. die umfangreiche Textilsammlung. Ausgehend vom "Journal des Luxus und der Moden" (1786- 1827), der ersten bedeutenden illustrierten Modezeitschrift Deutschlands - erschienen im Bertuchhaus - liegt hier der Schwerpunkt auf Bekleidung des 19. und 20. Jahrhunderts. Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen ergänzen das Angebot. Die Nationalversammlung von 1919Ein Schwerpunkt des Stadtmuseums ist die Nationalversammlung 1919 und die Weimarer Republik. Sowohl für deutsche Besucher, hier vor allem die zahlreichen Schülergruppen, als auch für internationale Gäste bringt diese Ausstellung mit zahlreichen zeitgeschichtlichen Originalobjekten, Filmen, Plakaten, Modellen, Medaillen und Dokumenten die Umstände der Republik-Gründung im kleinen Weimar nahe. Besonders eindrücklich erzählen die zahlreichen Fotos und die Filmsequenzen von den historisch bedeutsamen Wochen in Weimar. Das BertuchhausDas zwischen 1780 und 1803 in zwei Bauabschnitten errichtete klassizistische Wohn- und Geschäftshaus wurde nach seinem Bauherrn, dem Schriftsteller, Verleger und bedeutendstem Unternehmer im Weimar der Goethezeit, Friedrich Justin Bertuch (1747 bis 1822), benannt. Seit 1954 ist das Bertuchhaus Sitz des Stadtmuseums Weimar. Hervorgegangen aus privaten Sammlungen des 19. Jahrhunderts, wurde es 1903 in städtische Verwaltung übernommen und damit das erste Stadtmuseum Thüringens. InformationenÖffnungszeitenganzjährig AdresseStadtmuseum WeimarKarl-Liebknecht-Str. 5-9 99423 WeimarFon: 03643 / 8 26 00 Fax: 03643 - 82 60 35 E-MailWebsite Karte anzeigen Ausstellung"Demokratie
aus Weimar. Die Nationalversammlung 1919": Sonderausstellung zum 95.
Jahrestag des Beginns der Deutschen Nationalversammlung. Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e.V. Die originale Thüringer BratwurstWas zeichnet eine "Echte" aus?Die Thüringer Rostbratwurst ist eine lokale Spezialität. Laut EU-Verordnung ist sie eine mindestens 15-20 cm lange, mittelfeine Rostbratwurst im engen Naturdarm, roh oder gebrüht, mit herzhaft würziger Geschmacksnote. Für den Thüringer ist seine Rostbratwurst - genau wie das Rostbrätl - nicht nur ein Lebensmittel, sie verkörpert auch ein Lebensgefühl, das sich vor allem durch die Art der Zubereitung und des Verzehrs ausdrückt. Roh kommt sie auf den RostIn Frage kommen dabei
ausschließlich rohe Thüringer Rostbratwürste, die auf einem
Holzkohlenrost geröstet werden. Gebrühte oder auf andere Art haltbar
gemachte Würste, die Zubereitung auf einem Gasgrill oder gar das
Frittieren in Öl sind dabei verpönt. Um den echten Thüringer Geschmack
zu erreichen, verwendet der echte Thüringer Gourmet würziges Bier statt
Wasser, um einen zu heiß gewordenen Rost auf die richtige Gartemperatur
abzukühlen. Dabei setzt sich ein angenehmer, leicht brotartig riechender
Dunst frei, der appetitanregend wirkt. Gegessen wird im Brötchen mit Senf - meistensDem ausschließlichen Servieren im aufgeschnittenen Brötchen mit original Thüringer Senf stehen inzwischen auch andere Formen gegenüber, unter anderem mit Thüringer Kartoffelsalat oder anderen Salaten oder asiatisch angehauchten Beilagen mit süßsauren Soßen. In Thüringen wird aber original Thüringer Senf bevorzugt, ein ursprünglicher Senf, der nur aus gemahlener Senfsaat, Brandweinessig und etwas Meerrettich besteht.
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